Farbstofflieferant: Färberkamille

Färberkamille mit Schwebfliege

Die Färberkamille, auch Färberhundskamille genannt, ist eine meiner Lieblings-Färbepflanzen.

Die Aussaat im Frühjahr 2012 mit den Schülern hatte problemlos funktioniert. Bereits im ersten Jahr haben sich die Pflanzen wunderbar entwickelt und wir hatten eine üppige Ernte. 

Ernte Färberkamille, 2. Jahr, Juni 2013
Ernte Färberkamille, 2. Jahr, Ende Juni 2013

Unter den gelb färbenden Pflanzen weist sie für Pflanzenfasern wie Baumwolle eine hohe Lichtechtheit auf. Leider wird ihre Lichtechtheit für Wolle nur als gering eingestuft.
Quelle: Broschüre Färbepflanzen der Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe (FNR) , S. 40

Der Gelbton ist ein warmes Sonnengelb und der Geruch beim Kochen angenehm. Im Klassenraum wirkte die Färberkamille beim Färben sogar befreiend auf die Atemwege. Die Grüntöne, die sich bei der Zweitfärbung mit Indigo oder mit Waid ergeben, reichen von einem frischen „Maigrün“ bis zu einem dunklen Tannengrün. Durch die Wiederholung des zweiten Schrittes, das Färben in der Indigo- oder Waid-Küpe, mit anschließender Verweildauer an der Luft, wird der Grünton von mal zu mal dunkler.

Rückschnitt Färberkamille014
Rückschnitt Färberkamille, Anfang März 2014

Jetzt steht sie das dritte Jahr. In vielen Quellen kann man lesen, dass sie nur 2-jährig wäre.

Vielleicht bezieht sich das auch auf den Ernteertrag. Es fällt auf, dass die Pflanzen in diesem Jahr kleiner sind, als in den vorherigen Jahren. Nächstes Jahr werden wir wohl neue Färberkamille aussäen.