Pflanzengefärbtes Baumwollgarn wird die dritte Klasse der Waldorfschule Erfurt im Handarbeitsunterricht nutzen, um ihre Stiftemäppchen zu häkeln. Und da wir schon im letzten Schuljahr mit Pflanzenfarben gemalt haben, gab es den Wunsch auch die Baumwolle mit Pflanzenfarben selber zu färben.
Baumwolle nimmt viele Pflanzenfarben nicht so gut an, wie Proteinfasern (z.B. Schafwolle, Seide). Aber es gibt einige Pflanzen, die sich gut eignen.
Wir haben Färberkamille und Goldrute für das Gelb und für die erste Färbung des Grüns genommen. Einen kräftigen Orangeton erhielten wir mit Annattosaat. Für das Rot verwendeten wir Krappwurzeln. Einige Stränge haben wir mit Krapp und Annatto gefärbt. Einen zarten Hellviolett-Ton erreichten wir mit Holunder. Das Blau kam von selbst ausgesätem Waid. Die Grüntöne entstanden durch die Doppelfärbung von Gelb und Waidblau.
Die Baumwolle haben wir zuerst in Stränge gewickelt. Wir haben leider keine Baumwolle als Strangware finden können. Die Stränge wurden mit Soda ausgekocht (entschichtet), anschließend gebeizt. Für die Waidfärbung ist keine Beize notwendig. Nach dem Färben wurde die Baumwolle gespült, getrocknet und schließlich zu Knäueln gewickelt. Dann kann das Häkeln beginnen…